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pfeile grau linie

Japan - Hiroshima

Schon so viele Tage in Japan, unfassbar. Und alles entstand durch die vielen und tollen Erzählungen unserer Jugendpflegerin. Vor zwei Jahren, als das Motto der Ferienganztagsbetreuung "Reise um die Welt" war, haben wir auch einen Stop in Asien gemacht. Hier wurde natürlich Japan besucht. Neben japanischem Essen kochen und mit Stäbchen essen, haben wir uns auch japanisch eingekleidet. Für die Kinder war das ein ganz besonderer Spaß. Wir als Betreuer sind dann auf die Idee gekommen und haben nachgefragt, wann Marion wieder nach Japan fliegt. Mit viel Überredung hat sie sich dazu entschlossen noch einmal nach Japan zu fliegen, diesmal mit uns, dem Team Vg4me. Schnell hat sie uns die Vorgehensweise erklärt. Der Austausch findet über die Sportjugend Rheinlnd - Pfalz und die Deutsche Sportjugend statt. 2014 sollten wir japanische Gäste aufnehmen, um dann in 2015 nach Japan fliegen zu können. Letztes Jahr gingen die Vorbereitungen los: Ein Programm für die japanischen Gäste ertsellen, Gastfamilien finden, Gäste empfangen und betreuen. Schon da stand es fest, dass wir einen Tag in Hiroshima verbringen werden.

Der Legende nach, hat ein zweijähriges Mädchen die Atombombe gut überstanden. Sie wuchs gesund heran, war fleißig in der Schule und ehrenamtlich im Sport tätig. Aber nach 10 Jahren bekam sie Krebs. Nun hat sie sich vorgenommen 1000 Kraniche zu falten. Ihr Glaube war, solange sie Kraniche faltet wird sie gesund. Damit das schneller geht haben ganz viele Kinder geholfen. Aber sie wurde immer schwächer und ist nach 8 Monaten gestorben. Alle Kinder, die sie kannten sammelten nun Geld, bauten ein Denkmal und traten für den Frieden ein. Die Kraniche, die sie gefaltet hatte dienten als Friedenssymbol.

Dies wollten wir gemeinsm mit unseren Ferienkindern in Angriff nehmen. Uns war das sofort ein großes Anliegen. Auch die Kinder der Ferienganztagsbezreuung 2014 konnten wir schnell von dieser guten Tat
begeistern. Fleißig lernten alle, wie man Kraniche faltet. Knapp 800 Stück haben viele Kinder- und Betreuerhände in den zwei Wochen fertig bekommen. Den Rest bastelte wir als Teil der Delegation der Sportjugend Rheinland-Pfalz/Saarland in Japan fertig. Gut bestückt mit den Origamivögeln ging es dann am 05.08.2015 endlich nach Hiroshima.

Aufgeregt saßen alle beim Frühstück und waren gespannt was sie den Tag über so erwarten würde. Mit dem Bus
ging es los zum Hafen von Matsuyama, dort stiegen wir in ein "Superjet Boot" um, das uns mit Höchstgeschwindigkeit über das japanische Binnenmeer nach Hiroshima brachte. Dort angekommen, ging es mit dem Taxi weiter bis in die Innenstadt. Unser erster Halt war die Atombombenkuppel, das einzige Gebäude, was den Anschlag vom 06.09.1945 überstanden hatte. Beeindruckt von den ersten Eindrücken spazierten wir durch den Friedenspark, hin zu dem Denkmal der Kinder, die den Anschlag nicht unbeschadet überstanden haben. Dort hängten wir, die 10 Teilnehmer, je eine Kranich-Kette mit 100 Papierkranichen in die dafür vorgesehene Vitrine. Auch ein Gruppenfoto, der helfenden Kinder der Verbandsgemeinde Wallmerod stellten wir dazu. Anschließend läuteten wir die Friedensglocke und gedachten der Opfer sowie allen Kindern auf dieser Welt. Alle unterschrieben selbstverständlich die Unterschriftenaktion gegen Atomwaffen, der Schüler einer nahegelegenen Schule.

Überwältigt von den Menschenmassen anlässlich des 70. Jahrestages der Katastrophe, die sich rund um den Friedenspark in Hiroshima versammelten, bahnten wir uns einen Weg in das Museum, welches viele Details des Anschlages und dessen Folgen ausstellt. Leider konnten wir nur ein Drittel der eigentlichen Ausstellung sehen, da diese aus Sicherheitsgründen verkürzt wurde. Viele dieser Eindrücke und Einzelschicksale brachten uns zum Nachdenken. Ein tiefer Eindruch hinterließen die detaillierten Beschreibungen verschiedener Situationen. Tief bewegt fuhren wir am Abend zurück nach Matsuyama, der Hauptstadt von Ehime auf der Insel Shikoku. Unser weiterer Weg führt uns noch nach Kochi und Tokio, bevor es am 13. August wieder zurück in den Westerwald geht.