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pfeile grau linie

Kanutour in Schweden

Outdoor pur mit der VG-Jugendpflege in Schweden

Eine Gruppe Jugendlicher aus der Verbandsgemeinde Wallmerod war 14 Tage in Schweden.

Nach 15 Stunden quer durch Deutschland und Dänemark, war die Gruppe in Schweden gut angekommen.

Nach der Übergabe des Hauses durch die Vorgängergruppe und der Verwaltung, wurde das Gebäude schnell erkundet, die Zimmer verteilt, sich umgezogen und ab zum See zum Baden und Relaxen nach der langen Anreise. Schon nach dem Abendessen zogen sich die ersten zurück, denn die vorherige Nacht war für die meisten sehr kurz. Andere dagegen haben bei verschiedenen Spielen bis spät in die Nacht ausgehalten.

Am nächsten Tag stand Einkaufen auf dem Plan. Supermarkt gleich um die Ecke – war nicht. Die nächste Einkaufsmöglichkeit war 6 km entfernt. Also Rucksack geschultert und losmarschiert. Im Geschäft wurde lange geschaut und beraten: was brauchen wir, auch an alles gedacht, nichts vergessen? Nach dem Rückweg bei Sonnenschein und sehr warmen Temperaturen war der erste Weg wieder zum See. Baden, Sonnen – einfach mal nichts tun – super.

Die beiden nächsten Tage standen unter dem gleichen Motto – nichts tun. Bevor es dann am nächsten Tag für eine Woche ab in die Natur ging, musste allerdings noch einmal eingekauft werden.

Die Herausforderung bestand nun darin, Lebensmittel zu kaufen, die man eine Woche ohne Kühlschrank im Kanu mitnehmen konnte. Eine Woche in der Natur ohne Elektrizität, Wasser aus der Leitung oder sonstigen Luxus lag jetzt vor der Gruppe.

Dann endlich war es soweit. Die Kanus wurden zu Wasser gelassen, die Karte noch einmal gecheckt und los ging es. Tag für Tag drang die Gruppe tiefer in die unberührte Natur. Nach der ersten Tagesetappe wurde ein Biwak auf einer unbewohnten Insel eingerichtet, Zelte aufgebaut und es sich gemütlich gemacht. Soweit das ohne jeglichen Schnickschnack möglich ist. Selbst eine Toilette wurde gemeinsam errichtet. Der Donnerbalken wurde zwischen zwei Bäumen am Ufer installiert. Damit die Intimsphäre gewährleistet war, wurde das stille Örtchen mit einer Plane versehen. Danach wurde ausgiebig im See gebadet. Das gemeinsame Abendessen bestand aus einem gemischten Salat mit leckeren Fladenbroten. Das Spülbecken war der See. Der Abend wurde auf einer Klippe beim romantischen Sonnenuntergang beendet.

Der nächste Tag begann um neun Uhr mit dem Frühstück. Anschließend wurde gepackt, die Zelte abgebaut und alles in den Kanus verstaut. Nach dem Ablegen nahmen die Kanus schnell Fahrt auf. Das zweite Biwak war wesentlich komfortabler als das erste. Einziger Wermutstropfen war, dass der Strand nur aus Steinen bestand und das Schwimmen nicht unbedingt gut möglich war. Das Highlight war die Überraschung, die von zweien dann überbracht wurde. Sie waren heimlich über den See gepaddelt, anschließend noch ein ganzes Stück gelaufen, um für alle ein Eis zu organisieren. Das war auch nur deshalb möglich, weil in der Nähe eine private Outdoorveranstaltung war. Die netten Leute hatten ein Herz für alle gehabt und ihnen Eis verkauft. Gut verpackt ging es zurück. Schon im Wasser kamen die ersten angeschwommen und holten ihr Eis ab. Eine willkommene Abwechslung. Abends ging es früh in die Zelte, denn am nächsten Morgen war um sechs Uhr aufstehen angesetzt. Die größte Etappe stand allen bevor.

Da die Gruppe inzwischen gut zusammenarbeitete, war das Ziel bereits zur Mittagszeit erreicht. Dieser Biwakplatz war mit einem tollen Sandstrand ausgestattet. Einfach nichts tun und die Seele baumeln lassen - herrlich.

Der nächste Tag wurde dann mit schwerer Arbeit gestartet. Die Gruppe musste den Immeln-(see) verlassen und zum Filkesjön-(see) übersetzen. Das bedeutete, Kanus, Gepäck und Zelte mussten per Hand über einen Landweg transportiert werden. Nach einer kurzen Strecke im neuen See, wurde schon wieder gewechselt. Aber dieses Mal war es Schwerstarbeit. Holzwege und -stege auf denen die Kanus quer durch den Wald gezogen und geschoben wurden. Die Steigungen und die Rutschen waren oft 45 ° und viele Meter lang. Im Ganzen mussten hier mehr als 200 Meter zurückgelegt werden. Zehn Kanus und das komplette Gepäck galt es über diese Achterbahn zu transportieren. Nach über zwei Stunden war es dann geschafft. Aber dann hat sich die ganze Gruppe verfahren. Das ist auch nicht besonders schwierig, da es in Schweden schon lange nicht mehr geregnet hat. Die Wasserstände in den Seen sind weit über einen Meter gesunken. Das verändert das komplette Landschaftbild. Da die Tour nur nach Karte ohne "Verkehrs - und Straßenschilder" bewältigt werden musste, war das sehr schwierig. Inseln sind dort, wo es keine gibt oder ehemalige Inseln sind mit dem Festland verwachsen. Aber die Gruppe hat es mit Humor genommen und die halbe Stunde auf dem See bei herrlichem Sonnenschein genossen. Nach kurzer Zeit war dann auch die nächste Umtragestelle gefunden, da es Mittagszeit war wurde auf einer Miniinsel halt gemacht und eine leckere Nudelsuppe gekocht. Nach der Stärkung ging es weiter. Auch die nächste Umtragestelle war nicht einfach. Aber mit einer super Teamwork, Absprachen und klaren Anweisungen waren auch die fünfzig Meter über Felsen und Trampelpfade recht schnell bewältigt. Nach zehneinhalb Stunden konnte dann endlich das Lager aufgebaut werden. Nach einem ausgiebigen Bad im See wurde bei rationiertem Abendessen - die Vorräte gehen langsam zu Ende - der letzte Tag in der Natur besprochen.

Schon kurz nach Sonnenaufgang wurden die letzten Lebensmittel gefrühstückt - Rührei und Fladenbrot. Dann ging es mit den Kanus zur letzten Etappe. Es ging noch einmal durch zwei weitere Seen. Die Umtrage war fast ein Kilometer lang. Die Strecke wurde aber nach der Tour vom Vortag mit Pravour bewältigt. Gegen Mittag war das Endziel - Olofström - erreicht. Nachdem alle Zelte aufgebaut waren gab es drei Optionen. Erstens: Buffet essen gehen (all you can eat), zweitens: duschen oder drittens: Lebensmittel einkaufen. Die ganze Gruppe hat sich geschlossen für das Buffet und anschließend das Einkaufen entschieden. Geduscht wurde zum Abendessen, das NICHT rationiert war. Auch der nächste Tag wurde zum Chillen und Relaxen genutzt, bevor es am Mittwoch wieder nach Hause ging. Auf der Rückfahrt wurde um Mitternacht noch der Geburtstag einer Teilnehmerin angefeiert. Für alle stand am Schluss fest, es war eine Reise, die sich gelohnt hat. Es wurden viele Erfahrungen gemacht und neue Erkenntnisse gesammelt. Viele empfinden sich mittlerweile als Zeltaufbauprofis, Kanupackspezialisten und Überlebenskünstler. Die Leitung bestätigte allen Teamfähigkeit und viel Ausdauer. Eigentlich wollte am Ende keiner so richtig nach Hause.